Jahreschronik 2021
Unwetter zerstört Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen
17.07.2021 - Nach intensiven Regenfällen über mehrere Tage hinweg sind in Nordrhein-Westfalen (NRW) viele Bahnstrecken beschädigt oder zerstört worden. Erste schwere Regenfälle traten am 04.07.2021 auf. Weiterer Starkregen kamen in der Zeit vom 13.07. bis 15.07.2021 hinunter. Besonders betroffen waren das Sauerland und die Region der Eifel. Dort müssen mehrere Bahnstecken neu aufgebaut werden.
Überregionale Meldungen der Deutschen Bahn
In einer ersten Einschätzung der Lage übermittelte die Deutsche Bahn (DB) am Morgen des 15.07.2021 unter anderem folgende Meldungen:
- Im Rhein-Ruhr-Gebiet massive Beeinträchtigungen und Zugausfälle im S-Bahn- und Regionalverkehr
- Sperrung von Hagen Hbf. nach Wassereinbruch
- Sperrung der Relation Dortmund - Hagen - Wuppertal - Köln
- Sperrung der linken Rheinstrecke Bonn - Remagen - Koblenz
- Züge aus Nord- und Ostdeutschland enden in Münster, Hamm oder Dortmund
- Züge aus Süddeutschland enden in Koblenz oder werden über Bonn Beuel nach Köln geführt
- In vielen Bahnhöfen sind zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz
- In Hamburg, Hannover und Köln stehen den Fahrgästen Aufenthaltszüge zur Verfügung
- Fahrkarten im Fernverkehr mit Start oder Ziel in NRW behalten ihre Gültigkeit oder können kostenfrei stoniert werden
- Eine Prognose über die Dauer der Auswirkungen in Nordrhein-Westfalen (NRW) kann derzeit nicht abgegeben werden
- Eine detailierte Schadensaufstellung kann erst nach dem Ende des Hochwassers erstellt werden
Einen Tag später, am Morgen des 16.07.2021, ergänzt die Deutsche Bahn (DB) die Nachrichten:
- Die Relation Dortmund - Essen - Düsseldorf - Köln ist nur stark eingeschränkt nutzbar. Intercity-Exrepss-Züge (ICE) von und nach Berlin starten und enden in Düsseldorf.
- Der internationale Schienenverkehr nach Belgien ist unterbrochen. In Belgien sind durch das Unwetter zahlreiche Strecken gesperrt. Es findet kein Zugverkehr zwischen Brüssel und Köln statt.
Im Anschluss bleibt die Lage für einige Tage unübersichtlich, da nicht alle Strecken sofort auf ihren Zustand hin überprüft werden können. Jedoch werden nach und nach viele Strecken wieder für den Verkehr freigegeben.
Im laufe des Jahres 2022 kommt die Deutsche Bahn (DB) zur Einschätzung, dass die Fluten einen Schaden von ca. 1,3 Millarden Euro verursacht haben. Betroffen waren über 50 Brücken, 180 Bahnübergänge und 40 Stellwerke. Weiterhin waren mehr als 1000 Oberleitungs- und Signalmasten in Mitleidenschaft gezogen worden. Binnen eines Jahres konnte die Deutsche Bahn fast 85 Prozent der zerstörten Infrakstruktur wieder in Betrieb nehmen.
Details zu den größeren Störungen
Die Auflistung von Schäden und Reparaturarbeiten gliedert sind in vier Regionen. Die Aufführungen sind nicht vollständig. Es wurden nur Fälle berücksichtigt, zu denen Belege aus den betroffenen Unternehmen oder aus journalistischen Quellen abgerufen werden konnten.
Ruhrgebiet
Eine Zusammenfassung über die Beeinträchtigungen des Eisenbahnverkehrs zwischen Rhein, Wupper und Ruhr.
Sauerland
Eine Zusammenfassung über die Beeinträchtigungen des Eisenbahnverkehrs an Volme, Lenne und Ruhr
Rheinland
Eine Zusammenfassung über die Beeinträchtigungen des Eisenbahnverkehrs zwischen Aachen und Köln
Eifel
Eine Zusammenfassung über die Beeinträchtigungen des Eisenbahnverkehrs an Kyll, Urft, Ahr und Erft.
Übersichtskarte
Kartenmaterial unter CC-by-SA: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Quellenangaben
- Webseite der Deutschen Bahn AG (DB), Bereich Netz
Historie
- 13.03.2023: Dokument erstellt