Die Bustour 2009: Mit dem Linienbus von Hohenlockstedt nach Odense
Kartenmaterial unter CC-by-SA: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Wir stehen an der Haltestelle Finnische Allee in Hohenlockstedt. In wenigen Minuten, um 5:15 Uhr, beginnt Fahrt Nummer 36. Pünktlich biegt unser Bus um die Ecke. Ein O 405. Das entschädigt für das frühe Aufstehen. Eigentlich sollte der Tag gemütlich starten. Eine Woche vor unserer Reise hatten wir bei der Endkontrolle festgestellt, dass die vierte Etappe auf einen Feiertag in Dänemark fällt. Damit alles funktioniert, müssen über unseren Zielort Middelfart hinaus fahren, um auf der letzten Etappe in Kopenhagen anzukommen. Daher geht es anstatt bis Middelfart weiter bis nach Odense.
Soweit denken wir im Bus nach Kiel nicht. Wir erinnern uns eher an die Fahrt über den Rennsteig im Jahr 2007. Der Bus ist genauso kalt wie der von Ilmenau nach Suhl, als wir von Hamburg nach München gefahren sind. Auf den O 405 scheint ein Fluch zu liegen. Immerhin haben wir dieses Jahr noch einen bekommen. Die Fahrt dauert gute zwei Stunden, obwohl es ohne nennenswerte Umwege direkt zum Kieler Busbahnhof geht. Der Busbahnhof ist eine Sache für sich. Zusammen mit dem Parkhaus wurde der ZOB 1972 gebaut. Und so sieht es dort auch aus. Kein Ort, der zum Verweilen einlädt. Unsere Pause machen wir lieber im Hauptbahnof.
Nach dem tollen Start geht es mit einem weiteren Hochflurbus in Richtung Flensburg. Der Setra 315 UL soll uns die gut 87 Kilometer lange Strecke befördern – aber in Schleswig ist Schluss. Wir müssen das Fahrzeug wechseln, vermutlich wegen den Lenkzeiten. Aber mit dem O 408 wartet das nächste spannende Gefährt auf uns. Am Ende haben wir über 150 Kilometer ohne Niederflurbus zurückgelegt. Unsere Stimmung ist entsprechend gut, als wir in Flensburg ankommen.
Der akribisch ausgearbeitete Plan sieht jetzt einen Zwischenstopp bei der Bank vor. Wir brauchen Kronen, um die dänischen Bustickets bezahlen zu können. Danach geht es über die Grenze mit der „AktivBus Flensburg VG“, dem lokalen Verkehrsbetrieb. Wir wissen bis heute nicht, was sich hinter dem Namen verbirgt.
11:20 Uhr, Kruså, Busstation. Wir haben keine Ahnung von Dänemark. Verstehen die Busfahrer unser Anliegen, immer nach Möglichkeit bis Odense zu lösen? Wie erkennen wir den richtigen Bus? Und welche Busse werden wir nutzen? Nicht, dass wir überraschenderweise ein elektronisches Ticket benötigen und dann irgendwo stranden.
Aber alle Sorgen umsonst. Wir werden immer freundlich Empfangen und willkommen geheißen. So gelangen wir ohne Schwierigkeiten mit den Buslinien 20, 23 und 34 über Abenraa und Haderslev nach Kolding. Nur einmal mussten wir die eindringliche Empfehlung, den X-Bus zu nehmen, ablehnen. Mit Sprachbarrieren nicht ganz einfach. Der X-Bus ist ein überregionales Schnellbusnetz auf dem dänischen Festland. Wir haben das Angebot als Fernbus mit eigenem Tarif bewertet und deshalb darauf verzichtet. Ich glaube, die Einschätzung war nicht ganz richtig. Vor allem im Punkt Busmaterial, denn der X-Bus, den wir in Haderslev haben fahren lassen, brachte uns später als Lokalroute nach Kolding.
Apropos Kolding: das kleine Städtchen spielte in der Tourplanung eine wichtige Rolle. An diesem Punkt mussten wir uns entscheiden, ob wir auf dem Festland weiter nach Norden fahren und mit der Fähre auf die Insel Sjælland übersetzen. Oder ob wir der Europastraße 20 auf die Insel Fyn folgen und irgendwie den Großen Belt überqueren müssen. Da der Abschnitt, den wir nicht im Bus sitzen werden, über den Belt kürzer und schneller ist, nehmen wir die Linie 410 nach Middelfart. Dabei geht es über die Brücke „Lillebæltsbroen“, eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke, die auch als Motiv der 100 Kronen Banknote verwendet wird. Sie überspannt seit 1935 den kleinen Belt. Direkt hinter der Brücke liegt das Örtchen Middelfart.
In Middelfart ist auch unsere Pension. Aber durch den am Anfang erwähnten Feiertag müssen wir eine 50 Kilometer lange Extratour machen. Es geht, zum Glück ohne Umstieg, mit der Linie 133 bis Odense. Und dann mit dem Zug wieder 50 Kilometer zurück nach Middelfart. Am nächsten Morgen werden wir mit dem Zug die 50 Kilometer wieder zurück nach Odense fahren... Irre. Irre ist auch, wie lange es nach dem Sonnenuntergang noch hell ist. Erst nach 23:00 Uhr wird es richtig dunkel. Währen dessen sitzen wir auf dem Balkon, schauen uns die Bilder der letzten Tage an, erzählen uns die Geschichten vergangener Touren und blicken gespannt auf die letzte Etappe.
05:15 Hohenlockstedt, Finnische Allee
07:10 Kiel, ZOB/Hbf.
Lampe Reisen "IZ KE 3"
Mercedes Benz O 405
07:55 Kiel, ZOB/Hbf.
09:25 Schleswig, ZOB
Verkehrsholding Nord "FL VN 999"
Setra S 315 UL
09:30 Schleswig, ZOB
10:25 Flensburg, ZOB
Verkehrsholding Nord "FL VN 444"
Mercedes Benz O 408
11:05 Flensburg, ZOB
11:20 Kruså, Busstation
Aktiv Bus "FL AI 30"
Mercedes Benz O 530 LE Facelift
11:46 Kruså, Busstation
12:21 Aabenraa, Busstation
Iversen Busser "VZ 93 288"
Irisbus Iveco Crossway
12:58 Aabenraa, Busstation
13:40 Haderslev, Busstation
Arriva Danmark "TN 94 780"
Volvo B 10 M-65 / AaK
14:05 Haderslev, Busstation
14:53 Kolding, Station
Arriva Danmark "TN 94 757"
Volvo B 10 M-65 / AaK
15:30 Kolding, Station
16:23 Middelfart, Station
Bent Thykjær Turistbusser "UR 89 838"
Scania Omniline
16:44 Middelfart, Station
17:51 Odense, Banegård
Arriva Danmark "RV 95 407"
Scania L94IB / Lahden Autokori