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Die Nord-Süd-Stadtbahn: Waidmarkt und Karhäuserhof

Schutt und Schande
03.03.2009
Einsturz
Stadtarchiv Köln

So steht es auf dem Schild, welches jemand unbekanntes zwei Jahre nach dem Unglück angebracht hat. Die Rosen am Zaun sind schnell vertrocknet und zerfallen. Es ist ein merkwürdiger Ort im Herzen der Stadt. Mit der Wunde ist das pulsierende Leben einer gespenstischen Stille gewichen. Bei meinen Besuchen war fast nicht zu hören: keine Vögel, kein Verkehr, keine Menschen. Nur ein monotones Surren verschiedener Installationen in der Grube. Mit dem Wissen, dass nicht nur das Stadtarchiv eingestürzt ist, sondern auch zwei Wohnhäuser zerstört worden sind, schleicht sich ein beklemmendes Gefühl ein. Zwei Menschen starben.

Einige Jahre zuvor, im September 2004, sorgte der 44 Meter hohe Kirchturm von St. Johann Baptist schon für Aufregung im Viertel. Durch den Bau eines Versorgungsschachtes neigte sich der Kirchturm deutlich sichtbar. 77 cm neigte sich die Spitze Richtung Westen. Es dauerte bis Oktober 2005, bis der Turm wieder aufgerichtet werden konnte.

Keine gute Vorzeichen für die Station Kartäuserhof und ihre Anrainer. Die Station liegt in der Mitte des Serverinsviertels. Die Strassen sind eng und schmal. Die Häuser ragen sehr nah an die Strassen heran. Es ist die engste Stelle im Verlauf der Nord-Süd-Stadtbahn, an der beiden Röhren gut 20 Meter unter der bestehenden Bebauung liegen.

Zwischen August 2005 und Oktober 2006 war der Bauabschnitt komplett für den Individualverkehr gesperrt. Fußgänger mussten sich regelmäßig an neuen Umleitungswegen neu orientieren. Für kurze Abschnitte waren die Häuser nur mit Hilfe eines Postens durch die Baustelle erreichbar.

Die Haltestelle wird über drei Zugänge und einem Aufzug in der Stationsmitte erreichbar sein. Dabei sind alle Ausführungen auf ein Minimum reduziert, um den beengten Verhältnissen an der Oberfläche gerecht zu werden. Als zentrales Element der Station dient der Baustoff Glas.

Wann die Beweissicherung am Unglücksort abgeschlossen ist, die unterirdische Gleisverbindung am Waidmarkt gebaut werden kann und letztlich die Gesamtstrecke eröffnet wird, ist noch völlig offen. Ich rechne mit einer Inbetriebnahme in der Mitte der 2020er Jahre.

Köln Severinstr. / Jakobstr., Juni 2002

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / St. Johann Baptist, Mai 2005

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, Oktober 2005

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, April 2006

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, Mai 2010

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, Mai 2010

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, Mai 2010

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, August 2011

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, Dezember 2011

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Severinstr. / Waidmarkt, Dezember 2015

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Kartäuserhof, Dezember 2015

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0

Köln Kartäuserhof, Dezember 2015

Eigene Aufnahme, Daniel Lorbach, Köln
Lizenz: CC-by-SA 3.0