Die Nord-Süd-Stadtbahn: Haltestelle Severinstr.
Ausgangslage
Die Bahnhaltestelle auf dem Perlengraben bzw. der Westrampe zur hat bereits einen Umbau in den frühen1980er Jahren hinter sich. An den zwei Seitenbahnsteigen mit ca. 35 cm Höhe (Niederflurniveau) halten die Linien 3 und 4. Bis Mitte 2003 verkehrte an Messetagen die Linie 14. Bis 2004 gab es zusätzliche E-Wagen an verkaufsstarken Samstagen. Auf der Servinstrasse selbst halten die Linien 132, 133 (bis 12/2013) und 106 (ab 12/2013).
Geländer, Masten, und Lampen trugen das helle Kölner Brückengrün. Damit fügte sich die Haltestelle harmonisch in das Ensemble der damals modernen großen Strassenzüge aus Perlengraben, Severinsbrücke und Tel-Aviv-Str. ein. Ein Umstand, den ich bei heutiger Architektur schmerzlich vermisse.
Während der Bauarbeiten
Obwohl ziemlich lang im Stadtviertel gebaut wurde, konnte mit dem Neubau der Station erst Mitte 2010 begonnen werden. Eine Betrachtung der örtlichen Gegebenheiten zeigt, dass hier die Bauträger vor einigen Schwierigkeiten standen.
Die oberirdische Haltestelle der Linien 3 und 4 liegt einem Trog und damit schon sehr tief. Die Nord-Süd-Stadtbahn muss also noch tiefer liegen als die restlichen Stationen. Im Trog ist der Platz durch die angrenzende Bebauung begrenzt. Der Bahnsteig kann nicht verbreitert werden, um damit den nötigen Platz für die Zugänge zur neuen Verteilerebene zu schaffen. Zusätzlich verlaufen wichtige Versorgungsleiten unter der Serverinstr. und müssen zuerst aufwändig verlegt werden.
Im Laufe der Bauarbeiten überquerte die Severinstr. auf einer Behelfsbrücke den Perlengraben. Eine weitere Behelfsbrücke für Fußgänger wurde mit dem Ersatzbahnsteig weiter östlich eröffnet. Die Bushaltestellen auf der Brücke wurden entsprechend verlegt. Die Einschränkungen für den Verkehr hielten sich in Grenzen: auf der Zufahrt zur Severinsbrücke konnten weites gehend alle Fahrspuren erhalten werden konnten. Die Auswirkungen auf der Severinsstr. waren gering, da sich der Verkehr schnell auf die umliegenden Verkehrsachsen verlagerte. Die Sperrung am Waidmarkt und der Abriss des alten Polizeipräsidiums taten ihr Übriges.
Nach den Bauarbeiten
Die neue Station der Linien 3 und 4 ist seit Dezember 2015 in Betrieb. Die Bahnsteige sind liegen nun versetzt zu einander: der innenliegende Kurvenbahnsteig befindet sich an alter Stelle, der außenliegende wurde nach Osten versetzt, ohne den Zugang von der Tel-Aviv-Str. zu kappen. Er liegt nun in einer geraden und reicht bis unter die Straßenbrücke der Severinstr.
Aus platzgründen haben die Zugänge zur Verteilerebene keine Rolltreppen erhalten. Die Aufzüge reichen ebenfalls bis zur Verteilerebene hinab. Dort steht ein weiterer Aufzug zum U-Bahnhof zur Verfügung sowie die Zugänge zum Südausgang. Von der Nordseite geht es per Aufzug und Rolltreppen ohne Zwischenebene direkt zum Bahnsteig. Der komplette Innenraum besteht aus bläulich eingefärbten Fertigelementen, die eine Art Wabenmuster ergeben.
Solange die Strecke zwischen Severinstr. und Heumarkt unterbrochen bleibt, endet die Interimslinie 17 im U-Bahnhof und fährt zurück bis Rodenkirchen und zeitweise weiter bis Sürth. Für den gleichen Zeitraum bleiben auch die Buslinien 106 und 132 erhalten, so dass das Severinsviertel weiterhin eine direkte Verbindung in die Altstadt und zum Hauptbahnhof hat. Oberirdisch bleibt mit den Linien 3 und 4 alles beim Alten.
